Zucht Tagebuch Jemenchamäleons

Tagebuch einer bzw. mehrerer Nachzuchten

Samstag 04.10.2008

Saphira, unser Jemenchamäleon-Weibchen ist jetzt 13 Monate alt. Jack, das Männchen ist 15 Monate alt. Er darf sich heute das erste Mal mit Saphira paaren.

Saphira
Jack

 

Sie paaren sich auf einer Pflanze am Fenster. Jack ist sehr stürmisch, aber Saphira bleibt ganz ruhig und grün und lässt ihn gewähren. Nach ca. 15 Minuten trennen sie sich wieder.

                                         

 

Sonntag 05.10.2008

Nachdem wir sie beide in Jack´s Terrarium gesetzt haben, suchen sie die Nähe des jeweils anderen. Im Laufe des Tages folgen noch 3 weitere Paarungen in den unmöglichsten Positionen. Jede Paarung dauert ca. 15 Minuten.

Als Jack sich wieder nähern will, wird Saphira dunkel mit gelb-orangen Punkten und faucht Jack an. Nach dieser eindeutigen Unmutsbekundung lassen wir sie wieder in ihr eigenes Terrarium. Zur Stärkung bekommen beide eine Wachsmottenlarve und Heimchen.

                                    

Saphira zieht sich zurück. Jetzt heißt es warten.

Freitag 24.10.2008

Nach 20 Tagen, in denen Saphira immer dicker geworden ist, fängt sie an im Terrarium unruhig hin und her zu wandern.

Mal scharrt sie hier, mal scharrt sie dort. Auch fressen will sie nicht mehr so richtig.

Samstag 25.10.2008

Ich habe den Inkubator auf 29°C eingestellt. 6 leere Heimchendosen mit feuchtem Vermiculit stehen bereit. Jede Dose wiegt ohne Deckel 80 g (mit Deckel 82 g) und enthält 40 g Vermiculit gemischt mit 40 g Wasser.

Alles ist bereit – nur Saphira noch nicht.

Montag 27.10.2008

Saphira scharrt jetzt intensiver. Anscheinend hat sie vor das ganze Terrarium umzugraben.

Mittwoch 29.10.2008

Saphira hat den Hügel, den ich an der Rückwand angehäuft hatte, fast eingeebnet. Die Eier sind jetzt deutlich an ihren Bauchseiten zu sehen. Sie gräbt den ganzen Tag an verschiedenen Stellen und frisst nicht mehr viel.

Donnerstag 30.10.2008

Langsam wird es spannend. Saphira hat hinten rechts in der Ecke angefangen ein großes Loch zu graben. Mit dem Aushub schüttet sie den Hügel langsam wieder auf. Sie verschwindet lange Zeit in ihrem Loch. Am späten Nachmittag kommt sie jedoch wieder hervor – so dick wie zuvor. Fehlalarm!

Freitag 31.10.2008

Saphira gräbt wieder den ganzen Tag an ihrem Loch. Sie versucht sich durch die Kokosmatten durchzugraben, was ihr schließlich auch gelingt. Doch wieder steigt sie, so dick wie zuvor, aus ihrem Loch um auf ihrem Lieblingsast zu schlafen.

Sie stellt meine Geduld auf eine harte Probe.

Samstag 01.11.2008

Den ganzen Vormittag gräbt sie mit Unterbrechungen an ihrem Loch. Anscheinend versucht sie, sich durch die Scheibe zu graben. Gegen Mittag wärmt sie sich auf einem Ast unter der Power-Sun. Willig nimmt sie 2 Wachsmottenlarven aus meiner Hand, ignoriert aber die angebotenen Heimchen.

14.00 Uhr  Sie fängt wieder an zu graben, verlässt ihr Loch aber nicht mehr. Sie scheint jetzt nach vorne zu graben.
18.00 Uhr

Saphira sitzt unbeweglich und dunkel im Loch. Wir haben die Energiesparlampe angelassen, damit sie noch länger Licht und Wärme hat. Es ist eindeutig, dass sich etwas tut.

21.00 Uhr Saphira sitzt immer noch genauso da.
23.00 Uhr    

Saphira hat sich umgedreht, sitzt aber nach wie vor im Loch. Wir entscheiden uns dazu, die Lampe für die Nacht aus zu machen.

                         

Sonntag 02.11.2008

08.00 Uhr 

Saphira sitzt immer noch ganz dunkel im Loch. Sie schaut mich aber an, als ich durch die Scheibe schaue. Sie hat offensichtlich die ganze Nacht dort im Loch verbracht. Wir machen uns Sorgen, dass es ihr dort unten nicht warm genug ist. Daher schalten wir sofort die Power-Sun ein.

09.00 Uhr

Saphira hat das Loch verlassen und schon fast ganz zugeschaufelt. Nach genau 28 Tagen hat sie ihre Eier abgelegt. Sie ist ganz schlank und macht einen sehr müden Eindruck. Ihre Bewegungen wirken wie in Zeitlupe.

12.45 Uhr

Nach über 4 Stunden graben (sie hat einen Hügel über den Eiern aufgeschüttet) zieht sie sich auf einen Ast zurück. Als erstes trinkt sie Wasser von einem  Blatt und frisst ein Heimchen und 2 Wachsmottenlarven. So gestärkt steigt sie 15 Minuten später  wieder nach unten und schaufelt weiter Sand auf ihr Gelege.

14.00 Uhr Saphira gräbt mit kurzen Pausen immer noch.
15.00 Uhr

Da Saphira keine Anstalten macht mit ihren Grabungen aufzuhören (Sie ist eine sehr gewissenhafte Mutter), beschließen wir, sie auf einen Ast  zu setzten und die Eier auszugraben. Sie lässt sich ohne Gegenwehr nach oben setzen und bleibt ganz entspannt grün. Sie schaut aber genau zu  was ich da treibe.

In der rechten hinteren Ecke werde ich fündig. Unter die ausgehöhlten Kokosmatten gestapelt finde ich ein großes Gelege.

Vorsichtig entnehme ich ein Ei nach dem nächsten. Leider ist es durch die gestapelte Lagerung unter den Kokosmatten nicht immer möglich, die Eier ohne Änderung der Lage zu entfernen.

 

Das Gelege besteht aus 41 Eiern. Sie sind 2 cm groß und wiegen ca. 2 g pro Stück. Nun liegen jeweils 9 Eier pro Dose im Inkubator.

Bei 29 °C wachsen die Jungen nun in ihren Eiern heran. Wenn alles gut geht, werden sie in ca. 6 Monaten schlüpfen.

 

Als alles wieder ruhig ist, steigt Saphira wieder herunter und gräbt weiter. Offensichtlich ist ihr nicht bewusst, dass ich ihre Eier herausgenommen habe. Sie gräbt, bis sie wieder einen Hügel aufgeschüttet hat. Erst dann kehrt sie auf ihren Ast zurück und  ruht sich aus.

 

Jetzt heißt es wieder geduldig warten.

Mittwoch 12.11.2008

Ich habe festgestellt, dass das Vermiculit zu trocken ist. Nach dem Nachfeuchten wiegen die leeren Dosen jetzt 130 g

Samstag 16.11.2008

Leider msste ich heute ein Ei wegwerfen. Es war dunkler als die anderen und fing an zu schimmeln.

Samstag 22.11.2008

Auch heute war bei der Kontrolle ein schlechtes Ei dabei. Es war deutlich kleiner als die anderen und fing ebenfalls an zu schimmeln. Den anderen 39 Eiern geht es bestens.

Samstag 24.01.2009

Gut 2 1/2 Monate nach der Eiablage tut sich endlich etwas. Die Schalen einiger Eier beginnen durchscheinende Flecken zu bekommen.

Sonntag 01.02.2009

Saphira ist offensichtlich wieder paarungsbereit (3 Monate nach der Eiablage). Sie ist sehr unruhig, wechselt häufig die Farbe und läuft suchend im Terrarium herum.

Ich werde Jack aber noch nicht zu ihr lassen, da zu häufige Schwangerschaften sehr belastend für Saphiras Körper wären und ihre Lebenserwartung stark verringern würden.

Samstag 21.02.2009

Die Eier sind jetzt ca. 2,5 cm groß. Fast alle Eier weisen inzwischen durchscheinende Stellen auf. Wenn man die Eier gegen das Licht hält,kann man im Innern Blutgefäße erkennen, die das Ei durchziehen.

Größe nach Eiablage am 01.11.2008 (2 cm und ca. 2 g)                             Größe nach fast 4 Monaten (2,5 cm und ca. 4 g)

Gut sind die durchscheinenden Stellen in der Schale zu sehen.

 Sonntag 01.03.2009

Saphira hat die Suche nach einem Männchen nach einem Monat aufgegeben. Sie hat ihre Ruhe wiedergefunden.

Es wird langsam Zeit, sich um ein Terrarium für die Jungen zu kümmern. 39 facher Nachwurchs will schließlich gut untergebracht werden.

Dienstag 10.03.2009

Da Saphira immer dicker wird, habe ich bei Michael (meinem Chamäleon-Experten) nachgefragt, ob sie wohl wieder schwanger sein könnt, obwohl ich sie nicht zu Jack gelassen habe. Michael meint, sie hätte sicher wieder Eier gebildet und rät mir, Saphira mit Jack zusammen zu lassen, damit die bereits gebildeten Eier noch befruchtet werden können.

Bei unbefruchteten Eiern besteht die Gefahr, dass es zu Legeproblemen kommt, an denen das Weibchen sogar sterben kann. In diesem Fall ist Sex wohl doch gesundheitsfördernder als Enthaltsamkeit.

Also habe ich Jack und Saphira zusammen gelassen. Saphira ist sofort zu ihm gelaufen und war paarungsbereit. Jack hat sich sofort auf sie gestürzt und sich mit ihr gepaart. Nach ca. 10 Minuten wollte Saphira aber garnicht mehr. Sie wurde ganz dunkel mit gelb-türkisen Punkten, hat sich vor Jack aufgerichtet, gewippt und ihn angefaucht.

Da Jack sich von Saphiras Abwehr aber nicht einschüchtern ließ, habe ich Saphira wieder aus dem Terrarium genommen. Jack fand es garnicht gut, dass ich ihm sein Weibchen schon wieder wegnehmen wollte und hat mich heftig angegriffen.

Gut, dass ich vorsorglich dicke Handschuhe anhatte.

Hoffentlich hat die kurze Vereinigung gereicht, um die Eier zu befruchten.

Dienstag 30.03.2009

Saphira wird immer dicker, macht aber keinerlei Anstalten sich nach einem Ablegeplatz umzuschauen.

„Ich bin ja sooo schwanger!“

Samstag 11.04.2009

Die Eier sind inzwischen ganz unterschiedlich groß. Die größten sind ca. 3,5 cm lang, die kleinsten ca. 2,5 cm. Wenn man sie gegen das Licht hält, kann man die Jungen in den Eiern als kompakte Masse erkennen. Das restliche Ei ist mit Blutgefäßen durchzogen. Langsam wird es spannend. Ab Anfang des sechsten Monats könnten die ersten Jungen schlüpfen.

Leider ist das bestellte Baby-Terrarium noch immer nicht gekommen. Langsam werde ich unruhig.

Samstag 18.04.2009

09:30 Uhr

Als ich heute Morgen nach unten kam, schnupperte Max (unser Kater) am Inkubator herum. Da ihn der Inkubator sonst nicht interessiert, wurde ich aufmerksam. Und siehe da, das erste Baby spazierte in der Dose herum. Max hatte es anscheinend herumlaufen hören.

Es ist ein Weibchen (kein Fersensporn), 7 cm groß (Körper 4 cm, Schwanz 3 cm) und richtig fit.

Da immer noch kein Terrarium für die Kleinen da ist, fahren wir zur Tierhandlung um uns, falls das Bestellte noch nicht gekommen ist, notfalls ein Terrarium zu leihen. Doch wir haben Glück, es ist gestern gekommen. Es ist 60 cm lang, 40 cm breit und 50 cm hoch. Wir statten es mit einer Energiesparlampe Reptil Glow, 26 W, 2,0 UVB und einer Sun Glow, 50 W aus.

Ausserdem kommt ein Kletterast, eine kleine Efeutute und ein Hydro-Thermometer ins Becken. Den Boden lege ich aus Hygienegründen mit Küchenpapier aus.

Baby Nr. 1 erkundet sofort sein neues Umfeld. So jetzt können die anderen Jungen kommen.

21:20 Uhr Baby Nr. 2 hat sein Ei aufgemacht und liegt ganz ruhig und grün im Ei

               

Sonntag 19.04.2009

09:30 Uhr

 

14:00 Uhr

Nr. 2 ist immer noch nicht geschlüpft. Nr. 3 hat sein Ei auch geöffnet, macht aber ebenfalls keine Anstalten zu schlüpfen.

Nr. 2 steckt den Kopf aus dem Ei

                  

14:10 Uhr

Ich habe meinen Einsatz verpasst. Nr. 2 ist bereits geschlüpft und läuft in der Dose herum. Dieses Mal ist es ein Männchen.

                     

16:00 Uhr

19:00 Uhr

Nr. 4 hat sein Ei aufgemacht

Nr. 5 hat sein Ei aufgemacht

Wie es aussieht, geht der Baby-Boom jetzt wohl richtig los.

Montag 20.04.2009

06:15 Uhr Nr. 3 und 4 liegen immer noch im Ei. Nr. 5, 6, und 7 haben ihre Eier geöffnet.

Dienstag 21.04.2009

06:15 Uhr immer noch ist kein neues Baby geschlüpft. 5 Eier sind geöffnet. Worauf warten die denn noch?
12:30 Uhr Nr. 3 ist endlich geschlüpft. 11 weitere Eier sind geöffnet.
17:15 Uhr Nr. 4 ist geschlüpft.
17:40 Uhr Nr. 5 ist geschlüpft.
18:30 Uhr Nr. 6 ist geschlüpft

Hier ein paar Bilder eines schlüpfenden Babys. Auffällig ist, dass alle Kleinen zuerst grün sind, und sich während des Schlüpfens dunkler färben. Sobald ich sie ins Terrarium gesetzt habe wurden sie sofort wieder grün.

Mittwoch 22.04.2009

12:50 Uhr

Nr. 7 ist geschlüpft.

14:30 Uhr Nr. 8 ist geschlüpft.
16:00 – 16:10 Uhr Nr. 9, 10, 11 sind geschlüpft.
16:15 Uhr Nr. 12 ist geschlüpft.
16:30 Uhr Nr. 13 und 14 sind geschlüpft.
16:55 Uhr Nr. 15 und 16 sind geschlüpft.
17:00 Uhr Nr. 17 ist geschlüpft.
17:22 Uhr Nr. 18 ist geschlüpft.
17:50 Uhr Nr. 19 ist geschlüpft.
21:00 Uhr Nr. 20 ist geschlüpft.

Und noch eine Geburtsszene. Es gibt auch nichts Spannenderes, als beim Schlüpfen zuzusehen.

War das ein Tag. 14 kleine Chamäleons haben das Licht der Welt erblickt und allen geht es bestens.

Donnerstag 23.04.2009

12:45 Uhr Nr. 21 ist geschlüpft.
14:00 Uhr Nr. 22 ist geschlüpft.
14:05 Uhr Nr. 23 ist geschlüpft.
14:20 Uhr Nr. 24 ist geschlüpft.
14:22 Uhr Nr. 25 ist geschlüpft.
14:30 Uhr Nr. 26 ist geschlüpft.
16:50 Uhr Nr. 27 ist geschlüpft.
17:15 Uhr Nr. 28 ist geschlüpft.
19:00 Uhr Nr. 29 ist geschlüpft.

Das Gewimmel im Terrarium wird immer größer.

Freitag 24.04.2009

12:45 Uhr Nr. 31 ist geschlüpft.
12:47 Uhr Nr. 32 ist geschlüpft.
17:50 Uhr Nr. 33 ist geschlüpft.
19:15 Uhr Nr. 34 ist geschlüpft.

Und noch eine Geburt.

Samstag 25.04.2009

11:00 Uhr Nr. 35 ist geschlüpft.
12:25 Uhr Nr. 36 ist geschlüpft.
14:30 Uhr Nr. 37 ist geschlüpft.
19:40 Uhr Nr. 38 ist geschlüpft.
19:48 Uhr Nr. 39 ist geschlüpft.

Für die Statistik: Innerhalb einer Woche sind 39 kleine Chamäleons geschlüpft (Schlupfrate 100%, nicht schlecht!).

Es sind 17 Männchen und 22 Weibchen. Kein einziges Junges ist Nachts geschlüpft.

Allen Tieren geht es prächtig. Sie haben schon einen riesigen Appetit. Am Liebsten fressen sie Stummelflügel Fliegen.

Von den kleinen Heuschrecken sind sie noch nicht so begeistert.

      

Das Terrarium zu säubern gestaltet sich ziemlich schwierg. Einen Sack Flöhe hüten ist wahrscheinlich leichter.

Ich dachte immer nur Säugetiere wären so neugierig. Da habe ich mich wohl getäuscht. 🙂

Samstag 02.05.2009

Allen 39 Jungtieren geht es bestens. Nach neuster Zählung muss ich allerdings die Statistik korrigieren. Es sind 24 Weibchen und und 15 Männchen.

Sie haben einen riesigen Hunger. Jeden Tag fressen sie eine ganze Dose Stummelflügel-Fliegen.

Hier einige Fotos der „Raubtierfütterung“:

Sonntag 19.07.2009

Saphira hat ihr zweites Geslege abgelegt. Diesmal sind es 50 Eier. Leider hat Saphira das Schlüpfen ihrer Jungen nicht mehr erlebt.

Sie ist am 23.10.2009 von Heute auf Morgen an einer Gelegedarm-Entzündung gestorben.

Freitag 01.01.2010

Die Jungen beginnen zu schlüpfen. In einer Woche sind aus ihren 50 Eiern 43 Junge geschlüpft. 2 Eier waren nicht befruchtet. 5 Junge haben es nicht aus dem Ei geschafft.

Nachdem sicher war, dass die Jungen wirklich nicht mehr lebten, habe ich die Eier geöffnet. In allen Fällen waren noch große Dottersäcke sichtbar, also die Jungen noch nicht wirklich zum Schlupf bereit.

Ein Ei hob sich durch seine Größe deutlich von den anderen ab

Wie sich herausstellte, waren in diesem Ei Zwillinge. Leider haben es auch diese Zwei nicht geschafft. Wie ich später erfahren habe, haben Chamäleon-Zwillinge so gut wie nie eine längere Zeit überlebt.

Alle geschlüpften Jungen sind jedoch wohlauf und wachsen und gedeihen, auch wenn sie nach dem Schlupf z. T. noch einen Dottersack mit sich herumschleppten.

Sollte sich jemand angesichts dieser süßen Kleinen überlegen sich auch ein Chamäleon (oder mehrere :)) anzuschaffen, findet weiter unten ein paar Infos dazu, was man braucht und mit welchen Kosten man rechnen muss.

29. Januar 2011

Zwei der weiblichen Babies (Pearl und Jemma) haben wir behalten.

Inzwischen ist etwas über ein Jahr vergangen und aus den süßen Kleinen sind bildschöne gesunde Chamäleonweibchen geworden.

Und auch bei diesen Zweien fordert die Natur ihr Recht. Seit einigen Tagen sind sie sehr unruhig, wandern stark gefärbt in ihrem Terrarium herum – eindeutig auf der Suche nach einem Männchen, mit dem sie sich paaren können.

Also haben wir beschlossen es auf einen Versuch ankommen zu lassen und haben Pearl zu Jack gesetzt.

Schnell wird klar, dass beide sich unbedingt paaren wollen, dass sie aber ein Problem haben:

Sie sind zu unterschiedlich groß!

Wenn Jack Pearl vorne festhält, kann er sie hinten nicht mit seinem Hemipenis erreichen; kann er sie hinten erreichen, kann er sie vorne nicht mehr festhalten und wenn er sich an ihr festhält, zieht er sie mit seinem Gewicht vom Ast.

Nach etlichen Fehlversuchen und gemeinsamen Abstürzen habe wir Pearl wieder zurück zu ihrer Schwester gesetzt.

Tja, das war wohl nichts. Da müssen wir uns wohl auf die Suche nach einem anderen potenten Lover für unsere zwei Mädchen machen.

05. Februar 2011

Heute ist es soweit. Wir haben uns ein hübsches, 13 Monate altes Männchen von einer Bekannten ausgeliehen. Es bleibt zu hoffen, dass Pearl das Männchen genauso gut gefällt wie uns.

Wir haben ein extra Terrarium eingerichtet, damit sich die Beiden auf „neutralem Boden“ begegnen können.

Naja, Liebe auf den ersten Blick sieht wohl anders aus. Pearl, in ihrer ganzen Größe und Schönheit, wirkt wohl etwas einschüchternd auf den kleinen Woody. Er geht Pearl aus dem Weg und zeigt keinerlei Interesse an ihr.

Woody`s Desinteresse passt Pearl gar nicht. Schließlich schießt sie Woody sogar aufs Auge (um auf sich aufmerksam zu machen?)

Jetzt möchte man die Körpersprache der Chamäleons verstehen.

Nach dieser Atacke gegen Woody trennen wir die Beiden wieder, bevor noch ein Tier verletzt wird.

Pearl turnt darauf hin, immer noch kräftig gefärbt, in ihrem eigenen Terrarium herum.

Wir entschließen uns, Woody unverrichteter Dinge wieder nach Hause zu bringen. Da Woody noch einen hübschen Vater hat, beschließen wir, Pearl seinem Vater vorzustellen. Mal sehen, ob diese Beiden besser miteinander können.

Leider war aber auch dieser Versuch nicht von Erfolg gekrönt. „Lord Helmchen“ hatte zwar sofort Interesse an Pearl, doch dieses Mal wollte Pearl nicht. Sie hat ihn sofort angefaucht und ihre Grundfarbe stark verdunkelt (von der Begegnung der Beiden gibt es leider kein Fotomaterial).

Damit endeten unsere Versuche, Pearl mit einem Männchen zu verpaaren. Jetzt müssen wir abwarten, wie sie sich weiter verhält. Vielleicht legt sie ja in nächster Zeit ein Gelege unbefruchteter Eier ab.

06.03.2011

Der letzte Paarungsversuch ist jetzt einen Monat her und Pearl hat keine Anzeichen einer Schwangerschaft oder bevorstehenden Eiablage gezeigt.

Da Woody gerade seinen Bruder zu Besuch hat, beschließen wir einen weiteren Versuch zu starten. Dieses Mal nehmen wir beide Weibchen mit und wollen sie Woody und Gordon Gecko vorstellen.

Der erste Versuch mit Pearl und Woody verläuft zunächst vielversprechend. Woody schafft es, sich ihr von hinten zu nähern und beide verschwinden außer Sicht in einem Blumentopf. Nachdem es ein paar Minuten dort ruhig war, taucht Pearl stark gefärbt und

fauchend wieder auf. Woody sucht schleunigst das Weite und wagt auch keinen neuen Versuch. Pearl ist so aufgebracht, dass sie sogar ihr eigenes Spiegelbild angiftet.

Bei Gordon Gecko ist es Liebe auf den ersten Blick. Kaum hat er Jemma gesehen, rennt er hin und besteigt sie.

Sie läßt alles ruhig über sich ergehen, ohne ihn wirklich abzuwehren (sie hätte auch keine Chance gehabt)

Innerhalb der nächsten Stunde paaren sie sich zwei mal.

Entschuldigt bitte die unscharfen Bilder – mir zitterte bei diesen heißen Szenen die Hand 🙂

Die Zwei scheinen sich wirklich gut zu verstehen und bleiben auch zwischen den Paarungen eng bei einander.

Ist er nicht super schön mit seiner türkisblauen Färbung?

Gordon Gecko verfolgte Jemma sogar aus dem Terrarium heraus, über meinen Arm bis auf meinen Kopf.

Da sich die Zwei auf meinen glatten Haaren nicht gut halten können, brechen wir das Turteln an dieser Stelle ab, was Gordon Gecko gar nicht gefällt.

Jetzt hoffen wir, dass beide Weibchen geschwängert worden sind. In ca. einem Monat wissen wir es genau.

07.03.2011

Sie sind bestimmt beide schwanger. Plötzlich zicken Jemma und Pearl sich nur noch an und zeigen die typische Schwangerschaftsfärbung.

Na das kann ja noch heiter werden. Wenn sie sich nicht mehr vertragen, werden wir sie wohl trennen müssen.

Es kam wie es kommen musste. Schon am nächsten Tag hat Pearl ein separates Terrarium (50x50x1m) bezogen.

Sie hat Jemma nur noch ganz dunkel gefärbt angefauch und Jemma hat sich gar nicht mehr nach oben auf die Äste getraut.

Pearl

Jemma

27.03.2011

Inzwischen sind drei Wochen vergangen, und die beiden Damen sind sichtbar runder geworden.

Deutlich zeichnen sich die Eier im Unterbauch ab. Ihre „Schwangerschafts-Färbung haben sie wieder abgelegt.

Pearl

15.04.2011

Es sind fast sechs Wochen seit der Paarung vergangen. Bei Pearl tut sich ga rnichts mehr. Sie ist auch wieder viel dünner, obwohl sie keine Eier abgelegt hat. Sie frißt auch ganz normal. – Ob ihre Eier doch nicht befruchtet waren und zurückgebildet wurden?

Jemma dagegen hat seit 11 Tagen nicht mehr gefressen. Sie läuft unruhig auf dem Boden herum und macht erste Probegrabungen in den hinteren Ecken des Terrariums.

16.04.2011

Jemma ist seit 10:00 Uhr in ihrem Gang hinter der Pflanzschale verschwunden. Sie gräbt einen Gang entlang der Rückwand in Richtung rechte hintere Ecke.

Sie taucht den ganzen Tag und auch am Abend nicht mehr auf. Wir lassen die Power Sun an und warten auf den nächsten Tag.

17.04.2011

Auch am Sonntag Morgen ist noch nichts von ihr zu sehen. Wir beschließen, ihr noch bis Mittag Zeit zu geben und dann nach ihr zu sehen. Als wir um 11:00 Uhr nach ihr sehen, ist sie dabei, den Gang zu zu graben. Nach genau 6 Wochen hat sie ihre Eier abgelegt. Sie sieht gesund, grün und gar nicht ausgezehrt aus und wir lassen sie in Ruhe graben.

Um 13:00 Uhr gräbt sie immer noch. Wir setzen sie auf einen Ast und fangen an, das Gelege auszugraben. Wir finden ca. 40 cm vom Tunneleingang entfernt im festen Sand auf dem Boden des Terrariums 32 Eier aufgeschichtet. die Eier sind zwischen 1,5 und 1,7 cm groß – ein ganz normales, schönes Gelege.

Nachdem wir das Gelege ausgegraben haben hat Jemma sofort 3 Heuschrecken gefressen. Die hat sie sich wirklich verdient 🙂

Ende Juni 2011

Es hat überraschenden Nachwuchs gegeben. Ich hatte vor einiger Zeit 9 Eier aus einem fremden, vertrockneten Gelege übernommen. Ich hatte nicht viel Hoffnung, dass aus diesen Eiern noch Junge schlüpfen könnten. Da der Inkubator aber sowieso an war, kam es auf 9 Eier mehr oder weniger ja nicht an.

Die Freude war groß, als plötzlich und ohne Ankündigung (die Eier sind weder durchsichtiger geworden, eingefallen oder haben geschwitzt) das erste Baby in der Dose herum lief.

Bisher sind 5 Babies geschlüpft – alles Weibchen. Sie sind wesentlich kleiner als die Jungen, die ich bisher aufgezogen habe.

Vier sind normal grün gefärbt, eines dauerhaft rost-rot. Ich bin gespannt, wie sich die Babies entwickeln werden.

Nach 6 Wochen habe ich die inzwischen schön gewachsenen jungen Damen abgegeben.

29.09.2011

Die ersten Babys von Jemma und Gordon Gecko sind geschlüpft. Eigentlich hatte ich erst Mitte Oktober mit dem Schlüpfen der Jungen gerechnet, doch gestern krabbelten plötzlich die ersten 4 Babys in den Dosen herum. Die Babys sind erstaunlich groß und top fit. Zur Zeit sind es 17 Babys (8 Weibchen und 9 Männchen) – die Anzahl ändert sich jedoch im Minuten-Tackt 🙂

Hier die ersten Fotos der süßen Babies:

Kaum auf der Welt, noch nicht einmal ganz trocken, sind sie schon überall unterwegs (natürlich auch da, wo sie eigentlich noch nichts zu suchen haben :))

Sehr schöne, kräftige und große Babys

Samstag 01.10.2011

Inzwischen sind alle 32 Babys geschlüpft (100 % Schlupfrate). Es sind 17 Männchen und 15 Weibchen. Allen geht es bestens und sie fressen schon ganz prima.

Samstag 29.10.2011

Allen Babys geht es bestens. Sie wachsen prima und fressen inzwischen kleine Heimchen. Zur Zeit haben wir Gordon Gecko, den Vater unserer süßen Babys, zur Pflege bei uns. Die Gelegenheit wollten wir nicht ungenutzt verstreichen lassen und haben ihm unsere zwei Weibchen vorgestellt.

Pearl, die wir in der Zwischenzeit mit einem anderen Männchen zu verpaaren versucht hatten (ob es geklappt hat, wissen wir nicht), reagierte sehr heftig und alles Andere als positiv auf seinen Anblick:

Das war wohl eine eindeutige Ansage: „Lass mich in Ruhe, ich bin schon schwanger“ 🙂

Jemma hingegen ließ ihn ruhig gewähren und fraß, während er sich auf ihr abmühte, seelenruhig ein vorbeikommendes Heimchen.

Gordon Gecko hat sich ausführlich mit Jemma gepaart. Er hat sich sein Futter wahrlich erarbeitet.

Wenn alles gut geht, werden wir in ca. sechs (von  Pearl) bis sieben Monaten (von Jemma) wieder neue Babys haben.

Samstag 12.11.2011

Inzwischen sind die Babys sechs Wochen alt und haben sich fast alle gehäutet.

Wenn sie ich häuten ähneln sie sehr einem explodierenden Chinakracher. Spätestens nach einer Stunde sind sie fertig gehäutet.

Da sie so schön gewachsen sind, wird es auch langsam eng im Babyterrarium. Vor Allem zum Schlafen drängen sich ich auf den oberen Ästen. Daher habe ich beschlossen, mich heute von Ihnen zu trennen.

Behalten habe ich nur diese „3er-WG“. Diese drei Männchen werde ich zunächst weiter behalten, um mich dann später endgültig für einen von ihnen zu entscheiden. Um sie besser auseinander halten zu können, habe ich sie mit einem grünen, roten und blauen Punkt markiert.

Hier genießen sie die Sonne, die ins Terrarium scheint. Mal sehen, wie sich die Drei so entwickeln werden.

Samstag 10.12.2011

Und wieder ist ein Monat vergangen. Die drei kleinen Böckchen entwickeln sich prima und fühlen sich in ihrer „3er-WG“ durchaus wohl.

Die Drei genießen die Ausflüge ans Fenster.

Den Kleine mit dem roten Punkt werden wir behalten. Wir haben ihn inzwischen Jamie genannt.

Auch von Pearl und Jemma gibt es Neuigkeiten:

Pearl ist nach ihrem Besuch bei einem Männchen erst dick geworden, und ist dann aber wieder dünner geworden. Das ist auch beim letzten Verpaarungsversuch geschehen. Anscheinend bildet sie Eier, die aber nicht befruchtet werden können und irgendwann bildet sie diese Eier wieder zurück. Wir vermuten daher, dass sie unfruchtbar ist. Schade, aber solange es ihr dabei gut geht, ist es o.k.

Jemma ist inzwischen kugelrund. Lange kann es bis zur Eiablage nicht mehr dauern. Leider macht sie aber noch keine Ausflüge auf den Boden um zu graben.

Samstag 07.01.2012

Nachdem ich den Sand noch einmal neu aufgeschichtet habe fängt Jemma endlich ernsthaft an zu graben.

Gegen Abend kommt sie aus ihrem Loch heraus und kriecht rückwärts wieder hinein. So bleibt sie die ganze Nacht sitzen.

Sonntag, 08.01.2012

Am Morgen gräbt sie bereits ihr Loch zu.

Nachdem sie über drei Stunden gegraben hat, setze ich sie hoch und grabe das Gelege aus.

Am Boden an der Rückwand befindet sich ein großen (eigentlich zu großes) Gelege mit 68 Eiern.

Die Eier sind aufgrund der großen Menge nur zwischen 1,2 und 1,5 cm groß.

Wenn alles gut geht, werden die Babys Anfang Juli schlüpfen.

Inzwischen ist die 3er-WG in ein Einzelzimmer umgewandelt worden, das nur noch von Jamie bewohnt wird.

Der kleine Bock erkundet aber durchaus auch gerne das Wohnzimmer.

Samstag, 18.02.2012

Wir haben mal wieder Gordon Gecko zu Besuch und er macht, was er am Besten kann ….. er begattet Pearl 🙂

Leider macht sie ihm ziemlich schnell deutlich, was sie von der ganzen Sache hält und ich muss die Zwei schon nach einer Vereinigung wieder trennen.

Da Pearl aber bisher nur selten ein Männchen so richtig an sich herangelassen hat und auch noch nie Eier abgelegt hat, ist diese eine Vereinigung schon etwas Besonderes.

Mal sehen, ob es gereicht hat um sie zu schwängern.

Leider zickt sie jetzt ihre Schwester genauso an wie Gordon Gecko – und Jemma zahlt es Pearl mit gleicher Münze zurück.

Es wird wohl wieder ein paar Tage dauern, bis sich die Zwei wieder vertragen.

Dienstag, 12.06.2012

Überraschend (weil ca. 2 Wochen zu früh) sind heute die Babys von Jemma und Gordon Gecko geschlüpft.

Bis auf 3 Eier (von immerhin 68 Eiern) sind alle Eier gleichzeit eingefallen.

Die Winzlinge sind sofort gut unterwegs und erkunden ihre Umgebung. Noch klebt feuchtes Vermiculite vom Schlupf an ihnen.

Innerhalb von 24 Stunden sind 67 von 68 Babys geschlüpft (das 68ste Ei war wie sich später herausstellte nicht befruchtet) und das Gewimmel im Terrarium ist groß. Die ersten Babys haben bereits angefangen Drosophilas (Fruchtfliegen) zu fressen.

Sonntag, 08.07.2012

Inzwischen sind die Babys einen Monat alt und alle top fit. Dies ist etwas überraschend, da mir von allen Seiten vorausgesagt wurde, dass bei der Größe dieses Geleges bestimmt 1/3 nicht überleben würden.

Zwischenzeitlich sah es sogar einmal so aus, als würde ich alle Babys verlieren. Eine Woche nach dem Schlupf liefen sie nicht mehr herum, wollten nicht mehr fressen und trinken. Sie saßen alle mit geschlossenen Augen auf dem Ast und waren ganz apathisch.

Glücklicherweise hatte ich schon einmal davon gehört, dass es bei der Fütterung von Drosophilas zu solchen Krankheitssymptomen kommen kann. In dem Fruchtmus, auf dem die Drosophilas gezüchtet werden, kann es durch Fäulnisprozesse zur Bildung von bestimmten Bakterien kommen, die dann durch die Drosophilas auf die Chamäleons übertragen werden. Da sich diese Bakterien als Erstes in die Augen der Chamäleons setzen, ist das Wegdrehen, Schubbeln und schließlich das Schließen der Augen ein erstes Anzeigen eines Bakterienbefalls. Erkennt man diese Anzeichen nicht rechtzeitig, so ist der Tod der Tiere gewiss.

Durch sofortige Futterumstellung auf Mikro-Heimchen und später auf Stummelflügel-Fliegen und kleine Heimchen, haben sich die Babys völlig erholt und sind jetzt gesund und munter.

Hier einige Beweisfotos:

Wie ihr seht, wird es im Baby-Terrarium inzwischen ziemlich eng – es wird daher bald Zeit, die Babys an ein Reptilienfachgeschäft abzugeben.

Ich hoffe darauf, dass sie alle ein gutes Zuhause bekommen werden und ein langes, annähernd artgerechtes Leben führen werden.

28.08.2012

Eigentlich waren die Babys von Pearl für ein Schlupfdatum um den 20. Oktober ausgerechnet.

Nachdem ich beim Durchleuchten der Eier am 22. Juli 2012 schon festgestellt hatte, dass man die Babys in den Eiern schon gut erkennen konnte und wir am 28. Juli ein aufgeplatztes Ei mit einem toten, aber schon fast vollständig ausgebildeten Baby vorgefunden hatten, lag die Vermutung nahe, dass die Babys schon früher als errechnet schlüpfen würden.

Damit haben sie dann am 21. August auch begonnen. Während der letzten Woche sind bis auf 10 noch nicht geöffnete Eier alle Babys geschlüpft – 2 Monate zu früh!

Es fällt auf, dass aus den sehr großen Eiern verhältnismäßig kleine Babys schlüpfen und aus relativ kleinen Eiern recht große Babys schlüpfen können.

Die Größe der Eier kann also keinen Aufschluss über die Größe der Babys geben.Hier ein Foto eines mit 3,5 cm gößten Eier des Geleges.

Manche der Babys haben sich eindeutig zu früh auf den Weg ins Leben gemacht – sie ziehen noch ihren Dottersack hinter sich her.

30.09.2012

Jamie ist jetzt ein Jahr alt und hat sich heute mit Jemma gepaart. Er war für Chamäleonverhältnisse sehr vorsichtig und die diversen Vereinigungen verliefen zwar sehr akrobatisch aber auch sehr friedlich.

Jamie zeigt sich nur selten in seiner vollen Farbenpracht.

Hoffen wir, dass die Paarung erfolgreich war und Jemma problemlos ihre Eier ablegen kann.

04.11.2012

Jemma hat gestern Nachmittag erfolgreich ihre Eier abgelegt. Gegen Mittag hat sie begonnen, eine Höhle in den Sand zu graben.

Am Abend hat sie dann ihre Eier in die zum Gang erweiterte Höhle abgelegt.

Da sie bis zum Boden des Glasterrariums gegraben hat und das Terrarium über den Unterschrank hinausragt, konnte man sie beim Graben von unten durch den Terrariumboden sehen. Auch das Gelege war von unten gut zu erkennen.

Sie hat die Nacht in ihrer Höhle verbracht und am Morgen angefangen alles zuzugraben.

Gegen Mittag haben wir dann das Gelege ausgegraben.

Wir haben ein schönes Gelege mit 57 mittelgroßen Eiern gefunden. Sie liegen jetzt in feuchtem Vermikulite im Inkubator.

Jetzt heißt es wieder viel Geduld habe bis Anfang Mai die Babys schlüpfen.

Pearl hat leider ihre unbefruchteten Eier (sie läßt wieder kein Männchen an sich heran) noch immer nicht abgelegt. Sie hat bisher nur 10 unbefruchtete Eier einfach vom Ast aus herunterfallen lassen. Unten ein Vergleich eines von Jemma abgelegten befruchteten Eis (links) mit einem von Pearl „abgeworfenen“ unbefruchteten Ei (rechts). Jemmas Ei ist prall und rund, Paerls Ei ist wesentlich weniger prall, läßt sich eindrücken und hat Dellen.

Pearl wird ihre Eier wohl nicht mehr richtig ablegen. Sie läßt sie weiterhin einfach vom Ast falle.

Die Eier liegen dann unbeachtet von ihr überall im Terrarium herum. Da die Eier unbefruchtet sind und es ihr gut geht, soll es mir recht sein.

04.03.2013

Leider hat Jemma das Schlüpfen ihrer Jungen nicht mehr erlebt. Sie hatte einen Tumor an der unteren Wirbelsäule, der auf ihr Rückenmark drückte.

Das hatte zur Folge, dass sie keine Gewalt mehr über ihren Schwanz und die Hinterbeine hatte, infolgedessen sie sich nicht mehr auf einem Ast halten konnte. Wir mussten sie heute einschläfern lassen. Ruhe in Frieden Jemma. Wir werden dich vermissen.

 04.04.2013 bis 17.04.2013

Jemmas Babies schlüpfen. Leider verläuft der Schlupf nicht so unproblematisch, wie wir das von den vorangegangenen Gelegen gewohnt waren.

Aus den noch 50 verbliebenen Eier sind leider nur 35 lebende Junge geschlüpft. Der Rest hat es nicht aus dem Ei geschafft. Die Eier wurden angeritzt, vielen ein, aber kein Baby schlüpfte. Nach zwei Tagen des Wartens haben wir mehrere Eier ganz geöffnet und offensichtlich erstickte Babies gefunden.

Was diesmal bei der Inkubation anders war als bei den vorhergegangenen, weiß ich leider nicht.

Hier ein paar Bilder der glücklich geschlüpften Babies.

 Juni 2013

Dies werden die letzten Jemen-Chamäleon-Babies sein, die wir aufgezogen haben. Pearl ist inzwischen zu alt (dreieinhalb Jahre) und Jamie hat leider auch eine Geschwulst am Arm, so dass er wahrscheinlich auch nicht sehr alt werden wird. Leider können wir ihm nicht helfen, da eine Operation nicht in Frage kommt. Der Arm müsste amputiert werden und die Überlebenschancen sind bei solchen Operationen alleine schon durch den Stress bei Jemen-Chamäleons fast nicht vorhanden. Noch geht es ihm gut. Wenn wir merken, dass es ihm nicht mehr gut geht, werden wir ihn schweren Herzens erlösen lassen.

Hier ein Bild des armen Kerls nach dem Arztbesuch mit dick verbundenem Arm. Der Arzt hatte die Geschwulst punktiert um herauszufinden, ob es sich um einen Abszess oder um einen Tumor handeltl

 Wenn Jamie und Perl nicht mehr bei uns sind, werden wir uns Pantherchamäleons anschaffen.

Daher ist dieses Zuchttagebuch hiermit abgeschlossen und wird nicht mehr fortgesetzt.

Am 13.12.2014 mussten wir schweren Herzens Pearl einschläftern lassen. Sie konnte sich nicht mehr auf einem Ast halten und wollte nicht mehr fressen. Dies war der Zeitpunkt, wo Leben zu Leiden wurde und für uns der Zeitpunkt, sie gehen zu lassen.

Am 07.05.2015 (zwei Jahre nach der Krebsdiagnose) mussten wir auch Jamie erlösen. Der Krebes in seinem rechten Arm hat ihm zunehmend Schmerzen bereitet, so dass er das Fressen eingestellt hat und sich kaum noch bewegen wollte. Hier noch ein letztes Bild von ihm. Er ist schon sehr abgemagert, der Helm ist eingefallen und mann kann sein Rückrat sehen. Es war höchste Zeit, ihn zu erlösen. Wir werden auch ihn nicht vergessen.

Und hier die oben angekündigten Infos zur Anschaffung von Chamäleons.

Bei den folgenden Angaben handelt es sich um Mindestanforderungen für die artgerechte Haltung eines erwachsenen Tieres.

Glasterrarium (Holz ist besser) Länge 50cm x Breite 50 cm x Höhe 100 cm
    ca. 90,00 €
Beleuchtung
 – Powersun UV 100 W
   ca. 80,00 €
 – Reptil Glow Energiesparlampe 5,0 commpact 13 W
   ca. 15,00 €
2 Keramikfassungen
    ca. 22,00 €
10 l Terrariensand
    ca. 10,00 €

Rück- uns Seitenwandverkleidung

(z. B. Kokosfasermatten)

2 Matten für Rückwand und eine Seitenwand
ca. 30,00 €
Silikonkleber (für Terrarien) zum Befestigen von Ästen und Verkleidungen
ca. 10,00 €
Schutzgitter um die Lampen
    ca. 10,00 €
Termometer/Hydrometer
ca. 10,00 €
gesamt ca. 280,00 €
dazu kommen je nach Wunsch:
gekaufte oder gesuchte Kletteräste
Pflanzen: ungespritzt!
 – Efeutute
 – Ficus Benjamini
Beregnungsanlage (man kann auch von Hand sprühen!)
    ca. 140,00 €

Die absolute Mindestausstattung bekommst du zwischen 270,00 und 300,00 €.

Die Anschaffungskosten für das Tier, Energie- und Futterkosten kommen natürlich noch dazu.

Ein ganz wichtiger Punkt, der gerne übersehen wird, sind die Tierarztkosten. Auch ein optimal gehaltenes Chamäleon kann einmal krank werden. Sobald dein Chamäleon Anzeichen von Krankheit erkennen läßt, solltest du einen reptilien-kundigen!!! Tierarzt aufsuchen, denn meistens ist es dann schon 5 vor 12. Wer den Gang zum Tierarzt aufschiebt oder ganz darauf verzichtet, spielt mit dem Leben seines Tieres!

Erkundige dich also besser schon nach einem guten Tierarzt, wenn dein Tier gesund ist.

Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung

Danke für dein Interesse.