Bartagamen
Seit dem 22. Dezember 2009 leben drei kleine Bartagamen bei uns. Zwei Weibchen (Nala und Nemue) und ein Männchen (Fuchur). Die Drei sind zu dem Zeitpunkt sechs bis acht Wochen alt.
Ihr Wüstenterrarium ist 1,20 m lang, 0,60 m breit und 0,60 m hoch. Die Rückwand haben wir so gestaltet, dass eine zweite Ebene entstanden ist, damit später ausreichend Platz für alle ist.
Das Wüstenterrarium:
Und so hübsch sehen die Bewohner aus:
Sie bekommen abwechselnd an den Tagen Grünzeug und Heimchen. Am liebsten mögen sie Feldsalat ,Trauben und Gurken.
Bartagamen können sehr zutraulich werden .Sie gewöhnen sich sehr schnell an den Jenigen, der sie pflegt. Außerdem sind sie sehr schlau und können sogar lernen auf ihren Namen zu reagieren.
Wenn man ein wenig Zeit mit ihnen verbringt, lassen sie sich streicheln und auf die Hand nehmen. Wie alle Reptilien häuten sie sich, wenn sie wachsen.
Das sieht dann so aus:
Mai 2010
Die 3 haben sich bestens entwickelt und sind inzwischen ca. 7 Monate alt.
Da das Wetter endlich schön ist, dürfen Fuchur, Nala und Nemue einen Ausflug in den Garten machen.
Alle genießen die Sonne und erkunden das Gelände.
Kurz nach diesen Aufnahmen kam es leider zu einem tragischen Unglücksfall.
Fuchur (oben rechts im Bild) wollte die kleine Nala (in der Mitte) in ihre Schranken weisen und ist dabei über das Ziel hinausgeschossen.
Nala hat es leider nicht überlebt.
Da Nemue (links) ebenfalls wesentlich kleiner als Fuchur war und jetzt seine volle Aufmerksamkeit abbekam, habe ich mich entschlossen,
Nemue zu ihrem Wohle in gute Hände abzugeben und Fuchur 2 ebenbürtige Weibchen an die Seite zu geben.
Darf ich vorstellen:
Nioba und Jamuna
Nun ist es so, dass Nioba und Jamuna etwas größer als Fuchur sind, und vor allem Nioba sich ganz und gar nichts von Fuchur oder Jamuna gefallen läßt.
Das hatte zur Folge, dass Jamuna und vor allem Fuchur ein Stück ihres Schwanzes einbüßen mussten.
Besonders jetzt im Sommer ist der Tisch reichlich mit leckeren Blüten gedeckt.
Nioba sollte nur nicht immer so gierig sein.
Und nun die neuen Weibchen in ihrer ganzen Schönheit.
Leider funktionierte das Zusammenleben dieses Dreiergespanns auch weiterhin nicht ohne Aggressionen.
Es kam immer wieder zu Beißereien ,die mit Verletzungen der Tiere endeten.
Da wir leider nicht über genügend Platz verfügen, um drei einzelne Terrarien zu stellen, haben wir uns entschlossen,
die Drei in gute Hände abzugeben, wo sie hoffentlich ein aggressions- und stressfreies Leben führen können.
Hier die Bilder ihres letzten Gartenausflugs:
Zur Zeit kämpfen wir mit uns, ob wir einen neuen Versuch mit einem Männchen und zwei Weibchen starten sollen.
So ganz ohne Bartagamen fehlt doch auch irgendwie etwas.
Es kam, wie es kommen musste. Wir haben wieder Familienzuwachs bekommen. Drei kleine Bartagamen (sie sind ca. 4 Wochen alt)
sind bei uns eingezogen. Hier die ersten Baby-Fotos:
Leider hatten wir auch mit diesen süßen Kleinen kein Glück. Alle Babies sind innerhalb von zwei Wochen ohne ersichtlichen Grund gestorben.
Auch eine Obduktion konnte keinen Aufschluss über die Todesursache geben.
Nach der vollständigen Reinigung des Terrariums und aller Einrichtungsgegenstände sowie der Erneuerung des Sandes (wir wollten sicher gehen,
dass der Grund für den Tod der Kleinen auf keinen Fall bei uns liegt), haben wir am 23.10.2010 einen neuen Versuch mit einem etwas größeren Männchen gewagt.
Grisu ist ca. 6 Monate alt und hat sich nach kurzen Umsetzungsproblemen (er hat sein Futter erbrochen) gut bei uns eingelebt
Es ist toll, ihm beim Jagen zuzusehen
Jetzt hoffen wir, dass er ein langes, glückliches Leben bei uns haben wird.
Und wer weiß, vielleicht gibt es ja doch irgendwann ein oder zwei Weibchen dazu.
Leider dauerte das glückliche Leben nicht lange.
Am 20. Februar 2011 ist Grisu nach siebenwöchiger Krankheit, in deren Verlauf er keine Nahrung bei sich behalten konnte, gestorben.
Die Obduktion ergab eine Fehlbildung des Magens sowie eine Magenschleimhaut-Entzündung. Er hatte nie eine Chance erwachsen zu werden.
Wir haben alles versucht und mussten uns doch geschlagen geben.
Ruhe in Frieden Grisu
Ganz unverhofft sind wir nur zwei Tages später an ein neues Bartagamen-Männchen gekommen. Sein Besitzer konnte ihn aufgrund
eines Umzugs nicht mehr halten und so bekam er bei uns ein neues Zuhause.
Er ist ca. vier Jahre alt und ein sehr hübscher, lieber Vertreter seiner Art.
Wir waren daher sehr geschockt, als er nur zwei Tage später mit weit geöffnetem Maul auf seinem Ast saß und krampfhaft atmete.
Ein sofortiger Tierarztbesuch gab jedoch Entwarnung.
Das vermeintliche Männchen mit Atembeschwerden entpuppte sich als Weibchen mit einem großen Gelege im Bauch
und sichtbar in den Wehen.
Jetzt hoffen wir auf eine baldige, komplikationsfreie Eiablage und viel süßen Nachwuchs.
Ach ja, wir haben sie Silahis (Sonnenschein) genannt.
Inzwischen sind fast 5 Wochen vergangen und sie hat immer noch keine Eier abgelegt. Einen Tag gräbt sie wie wild, am nächsten
Tag liegt sie nur auf ihrem Ast. Aber solange es ihr gut geht, machen wir uns keine Sorgen, sondern warten einfach ab, was passiert.
Heute ist der 27.03.2011 und ein schöner warmer, sonniger Tag. Silahis kann das erste Mal mit in den Garten.
Sichtbar genießt sie die Sonne.
Nanu, da war doch eine Bewegung? Vielleicht etwas zum Fressen?
Ist da etwa noch eine Heuschrecke?
Auch Löwenzahnblüten fresse ich super gerne.
Hmmm, das war köstlich; und jetzt weiter die Sonne genießen.
Inzwischen sind weitere zwei Monate vergangen. Leider hat Silahis ihre Eier nicht abgelegt und musste ein Mittel zur
Rückbildung der Eier bekommen.
Seit vier Tagen wohnt nun „Sancho“, ein ca. 3,5 Jahre altes Bartagemen-Männchen bei uns. Sancho hat den Gesundheits-
Check beim Tierarzt bestanden und durfte gestern bei Silahis einziehen.
Silahis nickt fleißig mit dem Kopf und macht „Liegestütze“. Sancho ist aber noch sehr zurückhaltend.
Hauptsache, sie vertragen sich.
Dann hoffen wir mal, dass sich diese Verbindung als fruchtbar erweist, und wir bald mit Babies rechnen können.
Jetzt, Anfang Juni, ist das Wetter wieder so schön, dass die Zwei zum Sonnenbaden in den Garten können.
Manchmal ist Silahis auch ein wenig zickig.
September 2011
Leider hatte uns Krankheit auch weiterhin nicht verschont, doch inzwischen geht es den Beiden wieder gut. Nur Nachwuchs hat es
immer noch nicht gegeben. Silahis hatte zwischenzeitlich ein unbefruchtetes Gelege abgelegt, aber Sancho macht noch immer keine
Anstalten Silahis zu begatten. Naja, Hauptsache es geht ihnen gut – alles Weitere wird sich geben – oder auch nicht 🙂
Silahis häutet sich großflächig.
Die Zwei genießen es, wenn Sonne in das Terrarium fällt
29.10. 2011
Nachdem es den Beiden anscheinend auch längerfristig wieder gut geht, ist es an der Zeit, ihr Terrarium wieder wohnlicher zu machen
(da wir anfangs nicht wussten, was die Krankheitssymptome ausgelöst hat, hatten wir das gesamte Terrarium bis auf die reinen Glasscheiben
den Sand und einen Liegeast leer geräumt).
So sieht das neu gestaltete Terrarium aus:
Jetzt müssen sich die Zwei nur noch gut einleben. Vielleicht klappt`s ja dann auch mit dem Nachwuchs.
26.01.2012
So langsam geht die Winterruhe der Beiden dem Ende entgegen und sie werden wieder aktiver.
Gerne frisst Silahis Salat, am liebsten mit Wachsmotteneinlage 🙂
Was nehmen ich denn nur – Heuschrecke oder Blüte? Zu dumm, jetzt ist die Heuschrecke weggelaufen.
02.03.2012
Heute ist Silahis ganz plötzlich und unerwartet gestorben. Gegen 15:00 Uhr lief sie noch im Terrarium herum, als wir um 17:30 Uhr nach
Hause kamen, lag sie regungslos, mit dunklem Bart und dunklem Schwanz in einer Ecke und atmete kaum noch. Trotz sofortigem
Tierarztbesuch, konnte sie nur noch erlöst werden. Es war wohl ein Herzinfakt oder Schlaganfall. Wir sind alle sehr traurig. Sie hat einen
letzten Ruheplatz im Garten bekommen.
11.03.2012
Inzwischen ist Sancho nicht mehr alleine, er hat ein neues Weibchen an seiner Seite. Samira ist ca. 3 Jahre alt. Die Beiden vertragen sich
recht gut und Sancho umwirbt sie bereits. Vielleicht haben wir ja Glück und die Zwei sorgen bald für Nachwuchs.
14.03.2012
Leider hat sich fast sofort herausgestellt, dass Samira nicht gesund war und wir haben sie zurückgegeben. Kurz darauf ist sie verstorben 🙁
Nachwuchs haben wir dann aber doch bekommen – leider nicht von unseren eigenen Barties sondern aus einem Gelege,
das ich in unserem Inkubator für jemand anderen ausgebrütet habe. Spaß hat es aber trotzdem gemacht.
In diesem fast schlupfreifen Ei kann man gut die Adern und in der Mitte das Baby erkennen.
Kurz vor dem Schlupf fangen die Eier deutlich an zu schwitzen und kurz darauf erblickt das
erste Baby das Licht der Welt; gefolgt von vielen Geschwistern 🙂
Das Gewimmel bei 20 Babys (100 % Schlupfrate) im Terrarium ist groß, zumal immer alle in der hinteren rechten Ecke sein wollen.
Man fragt sich, was sich diese beiden Kleinen wohl gerade denken …
Nach einer Woche haben wir die Rasselbande schweren Herzens abgegeben – die sind ja soooo süß!
05.05.2012
Aber auch für Sancho gibt es Grund zur Freude – er hat ein neues Weibchen bekommen. Suna ist ca. 3 – 4 Jahre alt und hat ihr Leben
bisher alleine verbracht. Die ersten Tage waren schwierig. Sie war ganz offensichtlich mit der neuen Situation (großes, neues Terrarium,
ein Männchen das etwas von ihr will usw.) völlig überfordert. Sie hat nicht gefressen und sich auch so gut wie nicht bewegt. Ich habe
schon angefangen, mir ernstlich Sorgen um sie zu machen.
Erst nach 10 Tagen hat sie das erste Mal etwas gefressen und hat angefangen „aufzutauen“.
27.05.2012
Inzwischen hat Suna sich gut eingelebt. Sie frißt sehr gut und setzt sich durchaus gegen den etwas stürmischen Sancho durch.
Im Garten fühlen sich beide sehr wohl und genießen die warme Sonne.
Vielleicht klappt es ja jetzt mit dem eigenen Nachwuchs.
Inzwischen ist es Anfang Juli und es hat noch immer nicht mit dem Nachwuchs geklappt. Sancho tut sein Bestes, aber Suna läßt ihn nicht
gewähren. Als Beweis dafür hat sie vor einer Woche ein unbefruchtetes Gelege abgesetzt. Naja, wir geben die Hoffnung nicht auf …
16.06.2012
Leider hat es immer noch nicht geklappt mit dem Nachwuchs – aber sie vertragen sich.
Heute war wohl eine der letzten Gelegenheiten, sich im Garten in der Sonne zu aalen.
Sogar für ein ausgiebiges Bad war es noch warm genug.
Wird fortgesetzt 🙂
Auch hier wieder der gute Rat:
Sucht euch einen guten, reptilienerfahrenen Tierarzt, bevor ihr ihn braucht!
Schnelles Handeln kann Leben retten!
Hallo Jutta,
ich schaue mich immer wieder nach interessanten Zusammenstellungen rund um das Thema Bartagamen um und habe dabei Deinen Blog gefunden.
Die Bilder, die Du gemacht hast, sind wirklich toll geworden.
Ich hatte zunächst die Befürchtung, dass 120x60x60 etwas zu wenig sein könnten. Auch zeigt Dein Beitrag, dass das Halten der Tiere nichts ist, was man „aus Jux“ anfangen sollte.
Bissvorfälle können Trennungen der Tiere notwendig machen, Krankheiten können sehr teure Tierarztbesuche erforderlich machen uvm.
Ich hoffe, dass der Beitrag hier, der auch diese Seiten nicht verschweigt, dem einen oder anderen noch einmal deutlich macht, dass die Nachbildung eines Lebensumfeldes für Exoten nicht immer ganz so leicht ist.