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Gedenken an Madiba
Zum heutigen „Internationalen Nelson Mandela Tag“ möchte ich mit einem Gedicht, das ich zu seinem Tod am 05. Dezember 2013 geschrieben habe, an dieses bedeutenden Mann erinnern.
Die Welt ohne Nelson Mandela ist eine ärmere Welt.
Wir werden ihn nie vergessen.
Gedenken an Madiba
Ein Junge vom Land
Mit viel Verstand
Wuchs auf in einer Welt
Wo nur die Hautfarbe zählt.
Nkosi Sikelel´ i Afrika (Gott segne Afrika)
Der Junge hört, der Junge sieht
Diese Welt ist es, die ihn in die Ferne zieht.
Der Staat ist weiß und weiß ist die Macht
Die Schwarze zu Rechtlosen macht.
Sikelela kwa nomlisela (Segne auch die Jungen)
Er kämpft für Freiheit
Er kämpft für Gleicheit
Hautfarbe und Herkunft sind ihm egal
Gleichheit für alle ist sein Ideal.
Sikelel´amalinga etu (Segne unser Streben)
Als Anwalt der Schwachen
Verging den Weißen das Lachen
Eine Gefahr für den Staat
Zu gut ging auf seine Saat.
A wonanyana nokuzaka (Dass wir uns vereinigen)
Der Vorwurf wiegt schwer
Das Urteil trifft sehr
Lebenslänglich Gefängnis
Zu groß war die Bedrängnis.
Malupakam´upondo lwayo (Gib ihm Mut)
Robben Island, versteckt vor der Welt
Er nicht in Vergessenheit verfällt.
Die Welt kämpft für ihn
Die Welt singt für Ihn
„Free Mandela!“
Siebenundzwanzig Jahre müssen vergehen
Bis die Weißen verstehen
Sie stehen sehr einsam
Es geht nur gemeinsam.
Yiva imitandazo yetu (Höre unsere Gebete)
Er strebt nach Versöhnung, nicht nach Rache
Gemeinsamkeit ist seine Sache
Er trägt des Präsidenten-Bürde
Mit Würde nimmt er jede Hürde
Sikelel´ amadol´ asizwe (Segne die Führer)
Das zarte Pflänzchen Gleichheit braucht viel Pflege
Lang und hart sind seine Wege
Aufgegangen ist die Saat
Wachsen und gedeihen muss nun sein Staat
Nkosi Sikelel´i Afrika (Gott segne Afrika)
Sein Leben sich dem Ende neigt
Die ganze Welt nun tiefe Trauer zeigt
Leben in Würde für Schwarz und Weiß
In Freiheit und Gleichheit um jeden Preis
So bleibt er in unserem Gedächtnis
Dies ist sein Vermächtnis
Nkosi Sekelela Nelson Mandela
(Gott segne Nelson Mandela)
(Jutta Bachmann, 28.12.2013)
Woran glaube ich
Woran ich nicht glaube, das weiß ich genau:
Ich glaube nicht an den Gott der Kirche,
in dessen Namen so viel Unrecht geschieht.
Doch woran glaube ich?
Ich glaube an die Menschen,
dass jeder Mensch für seine Taten einstehen muss,
an ihnen gemessen wird.
Ich glaube, dass kein Mensch
von Geburt an besser oder schlechter ist, als ein anderer.
Unsere Taten sind es, die uns erheben oder erniedrigen.
Ich glaube an die Gleichheit aller Menschen,
unabhängig von ihrem Geschlecht,
ihrer Hautfarbe, Religion, Nationalität
oder sexueller Orientierung.
Ich glaube an Toleranz und Offenheit
gegenüber Fremdem und Unbekanntem,
dass „anders“ nicht automatisch „schlechter“ bedeutet.
Ich glaube daran, dass eine Gesellschaft
nicht nach den Taten Einzelner bewertet werden darf,
denn Verallgemeinerung kann zu großen Ungerechtigkeiten führen.
Ich glaube an die Liebe, die das Großartigste im Leben ist,
die Liebe zu den eigenen Kindern
oder die Liebe zwischen zwei Menschen,
egal ob Mann und Frau oder gleichgeschlechtlichen Partnern
Ich glaube an den Respekt und die Wertschätzung,
die wir anderen Menschen, ihren Ansichten, Lebensweisen
und ihrem Glauben entgegenbringen sollten.
Ich glaube, dass wir jeden Menschen
so behandeln und achten sollten,
wie wir es uns für uns selber wünschen.
Ich glaube an den Wert des Lebens,
dass jeder sein Leben
würdevoll und selbstbestimmt führen
und auch beenden können sollte.
Ich glaube an die Jugend,
die aus den Erfolgen und Fehlern
der vorhergegangenen Generationen lernen
und es anders, vielleicht sogar besser machen wird.
Ich glaube, dass ein jeder
die Welt ein wenig besser machen kann,
sei es auch nur im ganz Kleinen.
Ich hoffe, dass ich Spuren hinterlasse und nicht nur Staub,
und sei es nur dadurch,
dass ich meinen Kindern Liebe und Wertvorstellungen weitergebe,
damit sie eine bessere Welt gestalten können.
Ich glaube
von Jutta Bachmann
Die Menschen dieser Erde
Der Zufall bestimmt
Wo unser Leben beginnt.
In Nord oder Süd
In Ost oder West
Ob schwarz oder weiß
Ob braun oder gelb
Ob Christ oder Moslem
Ob Hindu oder Buddhist
Ob gebildet oder ungebildet
Ob arm oder reich
Ob Hetero oder Homo
Ob Mann oder Frau
Wir erscheinen so verschieden
Und sind doch alle gleich
Wir, die Menschen dieser Erde
Wir suchen nach Unterschieden
nicht nach Gemeinsamkeiten
Wir bewerten nach gut und böse
nach richtig und falsch
Wir verurteilen viele
Für die Taten einzelner
Pauschal und irrational,
rassistisch und idealistisch
Wir sehen das Fremde
Und das Fremde macht Angst
Doch anders ist nur anders
Und anders ist nicht schlecht
Wir erscheinen so verschieden
Und sind doch alle gleich
Wir, die Menschen dieser Erde
Das Leben ist Vielfalt
Wir sollten es ehren
Mit Interesse und Toleranz
Respekt und Akzeptanz
Glück und Freude
Verlust und Leid
Empfinden und hoffen
Wünschen und träumen
Begegnung auf Augenhöhe
Als Partner und Freund
Mit Respekt und Würde
Gleichberechtigt in einer gemeinsamen Welt
Wir erscheinen so verschieden
Und sind doch alle gleich
Wir, die Menschen dieser Erde
Wir, die Menschen dieser Erde
Gestalten die Welt
Unsere Kinder sind die Zukunft,
und die Hoffnung unserer Welt
© Jutta Bachmann 2/2016
Geschichten
Geschichten
Ich liebe Geschichten
fantasievoll und verlockend.
Liebe und Leidenschaft,
wo sonst Gewohnheit ist.
Abenteuer,
wo sonst Langeweile herrscht.
Gefahr,
wo sonst alles friedlich ist.
Träume und Erfüllung,
wo sonst Resignation und Enttäuschung ist.
Heroische Taten, selbstlose Helden,
Ehre und Gerechtigkeit,
dort gelten sie viel.
Fantastische Welten,
fremdartige Wesen,
unglaubliche Fähigkeiten.
Überschreite die Grenzen der Realität.
Ich tauche ein in diese Welten,
verliere mich in ihnen.
Leide, liebe, hoffe und lache,
vergesse die eigene Welt.
Realität ist grau.
Fantasie ist bunt.
Ein schillernder Regenbogen im trüben Winterregen.
© Jutta Bachmann 1/2015