Die wilden Jungs haben eine Pechsträhne

Hallo zusammen,

wie ihr im letzten Betrag lesen konntet, geht es uns rundum gut im Katzen-Paradies. Es gibt immer genug Futter und Streicheleinheiten, das Personal ist super und das Unterhaltungsprogramm lässt nichts zu wünschen übrig. Alles hätte so schön sein können, aber dann hatten wir eine richtige Pechsträhne:

Hier in der Gegend gibt es viele große Gärten und es leben noch etliche andere Katzen hier und die sind nicht immer alle nett zu uns. Erst ist Harry in die Hinterpfote gebissen worden. Die ist ganz dick geworden und hat sehr weh getan. Der Tierarzt hat ihm eine Spritze gegeben und er musste noch Tabletten nehmen. Es hat aber nicht lange gedauert, bis alles wieder gut war.

Mich hat es dann etwas später (Mama sagt, kurz vor Silvester) richtig heftig erwischt. Als Mama morgens zu uns kam, bin ich nur auf drei Beinen gelaufen und hatte richtig starke Schmerzen. Wir sind natürlich sofort zum Tierarzt gefahren. Der hat dann ein stark geschwollenes Knie festgestellt. Er meinte, es könne Vieles sein: im besten Fall hätte ich mich „versprungen“ und es sei eine Zerrung, es könnte aber auch ein Bänderriss oder im schlimmsten Fall ein Bruch sein. Um das genauer feststellen zu können, wären Röntgenaufnahmen und dazu eine leichte Narkose nötig.

Ich hatte richtig dolle Angst als ich ohne Mama in der Praxis bleiben musste und dann kann ich mich erst wieder erinnern, als Mama mich abgeholt hat. Mama hat sich sehr gefreut, dass der Tierarzt auf den Röntgenaufnahmen keinen Bruch sehen konnte. Auch konnte er einen Zusammenstoß mit einem Auto, ausschließen – als ob ich das nicht selber wüsste! Es scheint eine sehr starke Zerrung im Knie zu sein, vielleicht durch einen unglücklichen Sprung ausgelöst – so kann man das wohl nennen.
Ich habe starke Schmerzmittel bekommen, aber es hat recht lange gedauert, bis ich wieder auftreten konnte – leicht humpeln tue ich noch immer 🙁

Das Schlimmste habe ich euch aber noch gar nicht erzählt. Harry hat es zwei Wochen später dann noch viiiel schlimmer erwischt als mich:

Harry hatte plötzlich ein dickes, blutendes Auge. Unsere Tierärztin war ausgerechnet an diesem Nachmittag nicht da und Mama und Riva sind sofort mit ihm in den Notdienst zur Tierklinik gefahren. Ich durfte nicht mit, aber Harry hat mir später alles erzählt. 

Er hat erst einmal ein Schmerzmittel und ein Antibiotikum bekommen. Es stellte sich heraus, dass er eine schwere Hornhautverletzung hatte und das Innere des Auges heraus quoll! Es konnte dort nicht festgestellt werden, ob er eine Kralle ins Auge bekommen hatte oder ob vielleicht etwas in seinem Auge steckt. Der Tierarzt hat doch tatsächlich gesagt, er könnte Harry nur das Auge rausnehmen. Wenn Mama ihn aber in eine andere Tierklinik nach Duisburg Kaiserberg bringen würde, könnte sein Auge vielleicht genäht und so gerettet werden. Das hat Mama natürlich sofort gemacht. Dort wurde dann festgestellt, dass sofort gehandelt werden müsse und der Augenspezialist der Klinik wurde auch sofort angerufen.  Der hat Harry dann sofort operiert. Als Mama und Riva ohne Harry nach Hause kamen, habe ich mir ganz doll Sorgen um ihn gemacht.

Am nächsten Tag durften Mama und Riva Harry dann abholen. Sie haben sich riesig gefreut, als sie gesehen haben, dass Harry sein Auge noch hatte. Es war zwar mit seiner Nickhaut zugenäht worden, aber es war noch da!

Harry musste dann noch zwei mal operiert werden, immer nach einer Woche. Einmal ist die Nickhaut neu über das Auge genäht worden und beim zweiten Mal ist das Auge aufgemacht worden. Nach den Operationen ging es ihm nicht so toll und Mama und alle anderen haben sich immer ganz lieb um ihn gekümmert – ich natürlich auch.

Die ganze Zeit über musste Harry einen Kragen tragen und 3 bis 4 mal am Tag zwei verschiedene Medikamente ins Auge bekommen. Das hat ihm gar nicht gefallen.

Trotzdem hat er sich nicht davon abhalten lassen, mich trotz Kragen zu putzen.

Harry durfte natürlich die ganze Zeit nicht raus. Als dann der erste Schnee fiel, hat Riva ihm etwas davon ins Haus geholt, das fand er super spannend 🙂

Inzwischen geht es Harry wieder sehr gut und er kann wieder prima sehen 🙂

Jetzt ist es April geworden und wir gehen schon lange wieder raus. Im Garten ist es bei schönem Wetter echt toll und wir genießen die Sonne.

Wir starten den Tag mit Katzen-Yoga am Teich ….

gefolgt von Vögel beobachten 

und Molche jagen.

Auch die Bienen am Insektenhotel beobachte ich sehr gerne, da ist immer etwas los.

Dann folgt Körperpflege und ein gemütliches Schläfchen.

So, jetzt seid ihr wieder auf dem neuesten Stand. Der Sommer kann kommen und wir versprechen euch zu berichten, wenn sich wieder etwas Spannendes in unserem Leben ereignet.

Bis dahin nehmt euch ein Beispiel an Harry und lasst es ruhig gehen 🙂

Viele liebe Grüße senden die wilden Jungs Harry und Lucifer 

 

Die wilden Jungs erobern die Welt

Hallo zusammen, hier ist wieder euer Lucifer!

Ich weiß, ich wollte mich schon lange mal wieder gemeldet haben, aber es war einfach zu viel los. Ihr glaubt gar nicht, was Harry und ich in der Zwischenzeit alles erlebt haben. Ich bringe euch mal auf den neuesten Stand:

Nachdem wir alle Mitbewohner kennengelernt hatten, ging das Leben so seinen Lauf: Wir haben das ganze Haus auf den Kopf gestellt, Blödsinn gemacht (Pflanzen angefressen, Sachen umgeschmissen – davon werde ich euch gleich noch Genaueres erzählen), unsere Menschen erzogen und vor allen Dingen gespielt, getobt und geschlafen. Mama hat gaaanz viele Fotos und Videos von uns gemacht, damit ich euch das zeigen kann:

(Um das Video groß zu sehen, kannst du auf das Viereck rechts unten klicken!)

Harry hilft Mama beim Aufräumen und bei der Wäsche

und ich helfe Riva beim Lernen.

Aber eigentlich war alles, was wir angestellt haben, recht harmlos – naja, bis auf diese eine Sache: Mama hatte alle Blumentöpfe weggeräumt, weil wir die so oft umgeschmissen haben. Einen hatte sie ganz hoch auf ein Regal gestellt, weil sie dachte, dort kommen wir nicht hoch. Was soll ich sagen, als wir nachts Langeweile hatten, haben wir es natürlich doch geschafft und den Topf runter geschmissen – auf das Schlangen-Terrarium. Er hat glatt die Scheibe durchschlagen und eine Schlange ist zu uns raus ins Wohnzimmer gekommen. Als Mama das morgens gesehen hat, ist sie ganz blass geworden. Es ist aber nichts passiert – Pedro (so heißt die Schlange) hat uns nichts getan und wir ihm auch nicht. An den Scherben geschnitten hat sich auch keiner von uns, da haben wir alle ganz viel Glück gehabt.

Übrigens, so sehen wir aus, wenn wir etwas angestellt haben:

Harry hat inzwischen eine Ausbildung zum „Karton-Schredderer“ gemacht. Er ist richtig gut darin und kann sich stundenlang damit beschäftigen – Mama ist danach dann stundenlang mit Saubermachen beschäftigt, so haben wir alle was davon 🙂

November 2018

Eigentlich war unser Leben wunderbar, bis ich auf die Idee gekommen bin, Harry zu besteigen. Ich fand das ganz normal und habe mir nichts dabei gedacht, aber Mama hat gesagt, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen sei, uns zu „kastrieren“. Ich wusste sofort, dass das Wort nichts Gutes bedeuten konnte.

Und damit habe ich voll Recht behalten! Erst hat Mama uns hungern lassen und dann sind wir wieder zu dieser doofen Tierärztin gefahren – und ab da weiß ich nichts mehr. Wir sind erst wieder aufgewacht, als wir zu Hause waren.

Uns tat der Po weh und uns war kotzübel. Wir konnten nicht richtig laufen und sind immer umgefallen. Dann haben wir gaaanz viel geschlafen und am nächsten Tag ging es uns wieder gut. Mama hat allen erzählt, dass der kleine, zarte Harry deutlich größere Hoden hatte als ich, der große, stämmige Lucifer. 
Und was lernen wir daraus: Es kommt nicht auf die Größe an 🙂

Mama hat uns versprochen, dass wir bald raus dürfen, was immer das bedeuten soll.

Zwei Wochen später hat Mama uns gezeigt, was „raus“ bedeutet 🙂 Da ist doch tatsächlich noch eine ganze Welt hinter der Tür!

Zuerst haben wir uns nicht so richtig getraut …

aber dann fanden wir es ganz toll! Wir durften in den Garten und alles erkunden.

Es ist auch zu einer Begegnung mit Sheila gekommen, die uns überhaupt nicht mag. Mama sagt, sie hat Angst vor uns, was wir gar nicht verstehen können. Die Begegnung ist aber viel besser gelaufen als erwartet. Sie hat zwar gefaucht und einen dicken Puschel gemacht, ist aber nicht sofort weggelaufen und hat kurz drauf sogar etwas gefressen.

Ab da durften wir dann immer raus, wenn wir wollten. Im Keller ist eine „Katzenklappe“. Mama hatte schon lange mit uns im Wohnzimmer mit einer Platte, in die die „Katzenklappe“ eingebaut war, geübt dort durch zu gehen. Das war am Anfang gar nicht so einfach und immer, wenn wir es geschafft hatten, haben wir ein Leckerchen bekommen. Wir dachten, das dass nur ein Spiel sei, aber jetzt können wir durch die Katzenklappe raus und rein wie wir wollen – und nur wir, sonst keine anderen Katzen. Mama sagt, die Klappe reagiert auf unseren „Chip“. Die Mama sagt oft komische Sachen, aber daran haben wir uns inzwischen gewöhnt. Hauptsache es funktioniert!

Was die wilden Jungs in der großen weiten Welt erlebt haben, erzählt Lucifer im nächsten Beitrag.